Die zweite Stufe

 

stufe2In der ersten Stufe haben sie gelernt, mitten im Fluss des Alltags ihre Achse zu finden, den Boden am Grund der Strömung. Allerdings verschwindet dieses Bewusstsein schlagartig, sobald ihnen der Gedanke an eine Handlung in den Sinn kommt, sobald sie wieder in den Fluss ihrer alltäglichen Tätigkeit müssen.

Halt und Bewegung

Diese Dynamik des zielbewussten Wollens und Kämpfens wird Teil ihres Lebens bleiben, und sie kann ein schöner und erfüllender Teil sein.

Aber sie werden lernen, die Augen zu öffnen und zu sehen, dass es auch in der Bewegung Halt gibt, dass es in der Strömung rings um sie herum Baumstämme gibt, die sie ergreifen können, um mitten im Tun nicht nur Ruhe und Festigkeit, sondern auch einen besseren Überblick zu gewinnen.

Im Gewirr

In ihrem Geist ist jeder Impuls zu handeln eingebunden in ein Gewirr von Könnte und Sollte, von Hoffnungen und Befürchtungen, von Vorurteilen und Vermutungen. Das ist auch nicht anders möglich, da ihr Tun auf die Zukunft abzielt, die immer ungewiss ist.

Dieses geistige Umfeld kann sehr motivierend sein, Hoffnungen und optimistischen Erwartungen können sie beflügeln. Programme zur Selbstoptimierug setzen meist an diesem Punkt an. Aber das Ausblenden und Kleinreden von Rückschlägen und Enttäuschungen führt zu Realitätsverlust und zum Tragen einer zuversichtlich lächelnden Charaktermaske, die mit ihrem wahren Inneren längst nichts mehr zu tun hat.

Es gibt dazu eine Alternative: Es ist möglich, Chancen und Gefahren und mögliche Wege in die Zukunft zu sehen ohne die Denkformen, ohne den Stress von Aufgabe und Versagen, von Sieg und Niederlage, einfach so.

Auf dem Berghang

Dafür gibt es ein Beispiel. Das ist der Flow, ein Zustand, in dem ihnen scheinbar ohne Anstrengung und ohne Nachdenken die Lösungen und die nächsten Schritte zufliegen. Der Flow muss tatsächlich spontan entstehen, er beruht auf Voraussetzungen, die sie nicht herbeizwingen können.

Das Ziel des Steintrainings kann beschrieben werden als eine Art langsamer oder stillstehender Flow. Das ist ein Bewusstseinszustand, in dem ihre unmittelbare und spätere Zukunft auf eine neue Art sehen: Sie erblicken sie als ein Feld von Sachverhalten, die einfach so da sind, die vor ihnen liegen und ihre möglichen Handlungen sind einfach Teil davon.

Stellen sie sich das vor wie einen Berghang, auf den sie hinabsehen. Keine Menschen ringsumher, sie sind fast frei von Gedanken. Und für einen langen Augenblick werden sie darin die möglichen Pfade sehen, die hinab und weiter führen. Ohne sich selbst auf einem dieser Pfade zu sehen, ohne den Druck, diesen oder jenen gehen zu wollen, einfach: So ist es.

Und sie können den ersten Schritt den Hang hinunter tun und einen Augenblick lang in ihrer neuen Achse bleiben.

Am Ziel des Steintrainings

Wenn sie sich in Bewegung setzen, werden sie wieder in einem anderen Modus wechseln, werden diesen Augenblick vielleicht schon fast vergessen haben. Aber das Steintraining vermittelt ihnen die Techniken, diesen Blick auf die möglichen Pfade vor ihnen (fast) jederzeit wieder abrufen zu können. Fast, das heißt, dass es extrem belastende Umstände gibt, von denen sie sich für Stunden oder einen ganzen Tag lang nicht frei machen können. Oder auch, dass sie in einem euphorischen Lauf sind, unter Hochdruck arbeiten. Sie fühlen zwar, dass sie den Überblick verloren haben, wollen und können aber ihren Lauf nicht abbrechen.

Aber sie wissen, dass ihnen diese erlernten Fähigkeiten nicht verloren gehen, diese andere Achse die sie sich erkämpft haben. Und dieses Wissen allein genügt manchmal schon, um sie zurück auf den Berghang zu bringen und ihnen den nächsten Schritt zu zeigen.

Klingt gut. Wo geht’s zu den Kursen? Nein, ich möchte noch mehr wissen!