Apr 262012
 

Basisdiskurs Religion IX >>>mehr

Die hebräische Bibel (christlich: Das Alte Testament) umfasst zunächst einmal die gesamte literarische Produktion eines kleinen Volkes im Nahen Osten über viele Jahrhunderte. Überall finden wir Bezüge auf den Stammesgott dieses Volkes, unter vielerlei Namen, unter denen „Jahwe“ der bekannteste ist. Diese Bezüge sind einmal stärker und einmal schwächer. Einige Texte würden wir unter normalen Umständen nicht einmal als religiös bezeichnen, ebenso wenig wie die Dichtungen Homers, in denen ja auch ständig Götter vorkommen, ohne dass deshalb z.B. die Ilias ein theologisches Werk wäre.

Wenn ich in dieser Vielfalt nach dem qualitativen Sprung suche, der schließlich als Fundament dreier Weltreligionen diente (Judentum, Christentum, Islam), so lasse ich mich leiten von der Idee der Achsenzeit (ca. 600 v.Chr. plus oder minus ein paar Jahrhunderte), in der überall in der Welt neue und grundlegende religiöse Ideen entstanden. Genau um diese Zeit reiften die Ansätze in der Religiosität dieses Volkes zu der radikalen und klaren Idee, die wir Monotheismus nennen, den Glauben an einen einzigen Gott.

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