Apr 262012
 

Basisdiskurs Religion IX >>>mehr

Die hebräische Bibel (christlich: Das Alte Testament) umfasst zunächst einmal die gesamte literarische Produktion eines kleinen Volkes im Nahen Osten über viele Jahrhunderte. Überall finden wir Bezüge auf den Stammesgott dieses Volkes, unter vielerlei Namen, unter denen „Jahwe“ der bekannteste ist. Diese Bezüge sind einmal stärker und einmal schwächer. Einige Texte würden wir unter normalen Umständen nicht einmal als religiös bezeichnen, ebenso wenig wie die Dichtungen Homers, in denen ja auch ständig Götter vorkommen, ohne dass deshalb z.B. die Ilias ein theologisches Werk wäre.

Wenn ich in dieser Vielfalt nach dem qualitativen Sprung suche, der schließlich als Fundament dreier Weltreligionen diente (Judentum, Christentum, Islam), so lasse ich mich leiten von der Idee der Achsenzeit (ca. 600 v.Chr. plus oder minus ein paar Jahrhunderte), in der überall in der Welt neue und grundlegende religiöse Ideen entstanden. Genau um diese Zeit reiften die Ansätze in der Religiosität dieses Volkes zu der radikalen und klaren Idee, die wir Monotheismus nennen, den Glauben an einen einzigen Gott.

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Apr 222012
 

Basisdiskurs Religion VIII >>>mehr

Der letzte der großen, erfolgreichen Entwürfe aus der Achsenzeit ist der des altjüdischen Monotheismus (der Taoismus weist zwar tiefe Denker auf, war aber im Ganzen wenig erfolgreich und de Hinduismus stellt keinen zusammenhängenden Entwurf dar, sondern das Gesamt der Religiosität auf dem indischen Subkontinent). Allerdings scheint der Monotheismus nicht wirklich zu den anderen Entwürfen der Achsenzeit zu passen. Hinter dieser kleinen Beobachtung verbirgt sich die grundsätzliche Anfrage an das Christentum überhaupt und die Antwort darauf wird die umfassende Entschlüsselung seines Wesens erfordern.

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Apr 192012
 

Basisdiskurs Religion VII

Mit diesem Post nehme ich wieder den „Basisdiskurs Religion“ auf. Er schließt an meinen letzten Post über Konfuzius an. Konfuzius hatte den Menschen letzten Endes als zoon polikiton aufgefasst, als ein Wesen, dessen Identität aus seinem Platz und seiner Rolle in der Gesellschaft resultiert. Gautama Buddhas Analyse und die Lösung, die er daraus ableitete, waren davon radikal verschieden. Seine Lehre ist bei weitem die einfachste und klarste von allen Religionen und wird mich noch öfters beschäftigen.

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Apr 062012
 

Ich hatte vor, den „Basisdiskurs Religion“ ohne Unterbrechung durchzuziehen. Heute, am Karfreitag, habe ich trotzdem beschlossen, einen Post zum Thema Ostern zu bringen. Thema: „Das leere Grab“. Ich werde darin einige Überlegungen formulieren, die auf der Hand liegen und aus irgend einem Grund von der offiziellen Theologie links liegen gelassen werden. Ziel ist natürlich auch, aufzuzeigen, dass es hier noch viele Gedanken gibt, die nur darauf warten, in die Welt zu treten, wenn man erst einmal bereit ist, ausgetretene Pfade zu verlassen.  (Nach langer Unterbrechung habe ich ihn jetzt fertig gestellt. Falls jemand auf den zweiten Teil gewartet hat, tut es mir leid. Aber manchmal muss ich mich um meinen Kühlschrank kümmern, der sich leider immer noch nicht von selber füllt.)

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